Monasterium

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Monasterium (Abkürzung mom) ist das weltweit größte virtuelle Archiv für historische europäische Urkunden. Ein Konsortium von mehr als 160 Institutionen aus über 30 Staaten stellt unter der Webadresse www.monasterium.net Scans von über 650.000 (Stand 4. November 2019) europäischen mittelalterlichen und neuzeitlichen Urkunden den Forschern und der Öffentlichkeit zur Verfügung.[1]

Ursprung und Entwicklung

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Das Projekt nahm seinen Ausgang im Diözesanarchiv St. Pölten in Niederösterreich. Niederösterreich ist sehr reich an Klöstern, wobei es eine Besonderheit ist, dass diese seit ihrer Gründung im hohen Mittelalter ununterbrochen bestehen und damit auch eine ungebrochene Archivtradition vor Ort aufweisen können. Diese Klöster bewahren neben der eigenen Geschichte einen Großteil der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Überlieferung zur Geschichte dieses Landes.

Die historische Qualität der Urkunden und des technischen Angebotes führte zu großem Interesse und hoher Nachfrage und legten den Gedanken nahe, in die Datenbank nicht nur Urkunden aus weiteren Diözesen aufzunehmen, sondern das Projekt auch über die Grenzen von Österreich auszuweiten.

Die Bedeutung der Urkunden nicht nur für die Kirchengeschichte, sondern die Landesgeschichte führte dazu, dass die Beschränkung auf geistliche Urkunden aufgegeben wurde. Monasterium wurde trotz seines Namens ein virtuelles Archiv für alle Arten mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Urkunden.

Institutionell unterstützt wurde das Projekt zunächst außer durch die sich beteiligenden Archive vom österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. 2006 wurde ein Memorandum als Grundlage für die Kooperation und Ausweitung veröffentlicht. 2007 wurde der Plan gefasst, die europäische Zusammenarbeit über ein zu gründendes International Centre for Archival Research (ICARUS) zu organisieren.

Dem Verein ist es gelungen, mit zugänglichen 636.658 (Stand 11. März 2018) mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Urkunden aus 170 (Stand 11. März 2018) verschiedenen beitragenden Einrichtungen diese Gattung umfassender zu erschließen als jede andere historische Quellengattung.[2]

Monasterium finanziert sich zu einem großen Teil über die Teilnahme an zahlreichen internationalen Projekten, unter Nutzung der einschlägigen Fördertöpfe der Europäischen Union mit ihren Programmen Culture 2000, Intereg III und Creative Europe. Teilbereiche werden auch von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützt; auch die beteiligten Archive leisten einen Beitrag zur Bereitstellung ihrer Urkundenbestände.

Ausgewählte Träger im Netzwerk ICARUS

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  • Karl Heinz: Monasterium.net – Auf dem Weg zu einem europäischen Urkundenportal. In: Theo Kölzer, Willibald Rosner, Roman Zehetmayer (Hrsg.): Regionale Urkundenbücher. Die Vorträge der 12. Tagung der Commission Internationale de Diplomatique (= Mitteilungen aus dem Niederösterreichischen Landesarchiv. Band 14). St. Pölten 2010, S. 139–145.
  • Adelheid Krah: Monasterium.net – das virtuelle Urkundenarchiv Europas. Möglichkeiten der Bereitstellung und Erschließung von Urkundenbeständen. In: Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns (Hrsg.): Archivalische Zeitschrift. 91, Sonderdruck, Köln/Weimar/Wien 2009, S. 221–246.
  • Benjamin Burkard: EditMOM – ein spezialisiertes Werkzeug zur kollaborativen Urkunden-Erschließung. In: Georg Vogeler (Hrsg.): Digitale Diplomatik. Köln u. a. 2009 (AfD Beiheft 12), S. 255–270.

Einzelnachweise

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  1. ICARUS
  2. ICARUS-Jahresberichte Die Zahlen zur Entwicklung des Bestandes finden sich in den Jahresberichten unter den Überschriften Members und Monasterium.